Pro Romania e.V.
Rundbrief im März 2009

 

Autor: Werner Becker

Liebe Vereinsmitglieder,

Saarbrücker Zeitung vom 18.03.09:

Eine erneute Studie sorgt für Aufsehen (oder auch nicht!!):

„Fast jeder fünfte männliche Jugendliche in Deutschland ist sehr ausländerfeindlich“.

Das kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen stellte den erschreckenden Befund eines hohen ausländerfeindlichen, rechtsextremistischen  und antisemitischen Bodensatzes unter jungen Menschen fest.

Ausgewertet wurden die Angaben von 20.600 Schülern neunter Klassen:

  • Fast jeder dritte meinte, in Deutschland gebe es zu viele Ausländer.

  • Jeder fünfte stimmte den Aussagen zu, dass man Ausländern die politische Betätigung versagen und dass sie untereinander heiraten sollten.

  • 39,2 Prozent hielten die Aussage für wahr, dass die meisten Ausländer kriminell seien.

  • 14,2 Prozent fanden es nicht schrecklich, dass Deutsche Juden umgebracht haben, 14,7 Prozent gaben diesen sogar eine Mitschuld und immer noch 11,6 Prozent meinten, Juden hätten in der Welt zu viel Einfluss.

Die Studie erschreckt auch insofern, als sich mehr Jugendliche in rechtsextremen Gruppen finden als in den Nachwuchsorganisationen der Parteien oder Gewerkschaften.

Bereits im Rundbrief vom November 2006 habe ich zu diesen erschreckenden Erkenntnissen Stellung bezogen und die Einstellung des Vereins Pro Romania solchen Strömungen in unserer Gesellschaft gegenüber verdeutlicht.
Diesmal wurde unter Jugendlichen gefragt, das Ergebnis: ein Spiegelbild der Umfragen aus dem Jahr 2006 unter Erwachsenen.

Niemand wird als Ausländerfeind, Antisemit oder Rechtsradikaler geboren. Diese Gesinnungen erwachsen aus dem gesellschaftlichen Umfeld; der Bodensatz dafür ist offensichtlich reichlich genug vorhanden, so dass die Saat immer wieder aufgeht, von Generation zu Generation; keine „Hungersnot“ in Sicht, immer genug Nahrung und somit ideale Voraussetzungen für Rattenfänger, Demagogen und Volksverdummer.

Wir müssen aufpassen – zumal in Zeiten der Krise, denn Sündenböcke sind schnell ausgemacht! Alles schon gehabt!
Es gab allerdings auch mal Zeiten in Deutschland, da hat die Jugend, vor allem die Studentenschaft rebelliert gegen solch dekadente und menschenverachtende Ressentiments in der Gesellschaft: „Unter den Talaren sitzt der Staub von tausend Jahren.“
Heute kann man feststellen, dass der Staub sich wieder überall festsetzt, lüften ist out!!

Ganz abgesehen von der Wertlosigkeit bzw. Wertelosigkeit einer Gesellschaft, in der solche Entwicklungen schweigend und möglicherweise von Vielen sogar wohlwollend betrachtet werden (sonst müsste es einen Aufschrei geben) ist eine solche Entwicklung gefährlich. Von den Wohnzimmern über die Stammtische zu radikalen Organisationen.
Seien wir auf der Hut und versuchen wir –jeder an seinem Platz- mit Mut und Rückgrat diesen Kreislauf zu durchbrechen und für Werte einzutreten, wie sie in unserer Corporate Identity festgeschrieben sind.
Solche Studien werden nicht zum Spaß erstellt! Seien sie uns eine Warnung!

Euer Werner


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