Pro Romania e.V.
Rundbrief im August 2020

Was bleibt von alledem

Autor: Werner Becker

Kürzlich habe ich ein Buch gelesen von Katja Riemann. Sie beschreibt darin eindrücklich und einfühlsam die Arbeit von Hilfsorganisationen auf der ganzen Welt, sogenannten NGO`s, Nichtregierungsorganisationen, die sich dafür einsetzen, Missstände zu beseitigen oder wenigstens erträglicher zu machen.

Es ist schon unfassbar, welche Abgründe sich in den Tiefen der menschlichen Seelen auftun, schaut man mal genauer hin oder auch dahinter. Genau so unfassbar und um so mehr bewundernswert ist die unermüdliche und aufopferungsvolle Arbeit und die schier unerschöpfliche Energie dieser „Weltenretter“, ohne die unsere Welt wahrscheinlich längst im Chaos der destruktiven Geister und der zerstörerischen Elemente versunken wäre.

Es gibt Menschen auf allen Ebenen, weniger in der Politik, mehr in der Gesellschaft, organisiert oder spontan, die sich bemühen, dem entgegen zu wirken und unser Zusammenleben human zu gestalten versuchen. Oft ist es ein Kampf gegen Windmühlen, eine Sisyphusarbeit, ein Ankämpfen gegen nicht zu besiegen erscheinende Strukturen, festgezurrt im Spinnennetz korrupter, krimineller und oft auch überkommener kultureller Verstrickungen.

Und doch: Sie geben nicht auf, sie beginnen immer wieder aufs Neue, sei es in der Seenotrettung der im Mittelmeer umhertreibenden Flüchtlinge, die nach Europa wollen, die Europa aber nicht will und sie daher lieber absaufen lässt.
Sei es in der Bekämpfung des Menschenhandels und in der Zerschlagung der kriminellen Strukturen der organisierten Kriminalität oder auch einfach in der materiellen Hilfeleistung, dort, wo staatliche Hilfe versagt oder nicht stattfindet oder nicht gewollt ist.

Sie geben niemals auf und beginnen immer wieder aufs Neue: die Ärzte ohne Grenzen, Amnesty International, Sea-Watch und wie sie alle heißen…

Und was hat das mit uns zu tun?

Ich verstehe unsere Arbeit, die Kooperation von Pro Romania und Alcar, eben auch als einen, wenn auch kleinen und bescheidenen, Beitrag zur Gestaltung einer besseren und humaneren Welt, einen Versuch, Vorurteile abzubauen, Vertrauen aufzubauen und dadurch zu dem hehren Ziel einer besseren Völkerverständigung beizutragen. Und viele kleine Dinge führen zu etwas Großem, oder, wie der saarländische Slogan lautet: „Großes entsteht immer im Kleinen“.

An einer Stelle sagt Katja Riemann: Man kann nie sicher sein, ob etwas gelingt oder auf Dauer Bestand hat. Dazu sage ich, wenn man nicht damit beginnt, ist es schon gescheitert.

„Was weiß man schon...Etwas Sicheres gibt es nicht, nur eins ist sicher: Wir werden älter auf dem Weg zum Tod, es sei denn, wir sterben jung“.

Uns allen bleibt es überlassen, auf diesem Weg etwas beizutragen zu einem friedlichen Zusammenleben, oder eben auch nicht; zur Schonung unserer Umweltressourcen, oder eben auch nicht; zur Gestaltung einer humanitären Gesellschaft, oder eben auch nicht; zu Respekt und Anerkennung meines Gegenüber, oder eben auch nicht…. Das Anprangern von Missständen allein hilft nicht, wir müssen sie beseitigen!
Der Weg ist kurz. Warten auf bessere Zeiten geht nicht, sie kommen nicht von selbst. Wir müssen sie schaffen!

Und was die Dauerhaftigkeit und den Bestand unseres Projektes angeht?
Wer es wissen will, der fahre nach Alios und rede mit den Leuten!

Bleibt alle gesund in diesen besonderen Zeiten.

Euer Werner


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